Empathie als Kraftwerk für unternehmerischen Erfolg!
Ein Leader der Gegenwart als Vorbild und Inspiration.
Einsam an der Spitze. Führung Fehlanzeige. So und ähnlich lauten die Schlagzeilen zum Thema Führung. Die Rede ist von Druck auf den Chefetagen und Frustalarm im mittleren Management. Sind das nur Floskeln oder bittere Wahrheit? Und – soll das so bleiben? „Spreadsheets are lazy“ sagt der Milliardär Hamdi Ulukaya und ruft energisch eine Anti-CEO Strategie aus! Eine Lektüre für Menschen, die nach Inspiration und Orientierung suchen. Oder einfach nur verstehen wollen was gute Führungskräfte ausmacht.
Wie geht es Dir als Führungskraft? Was sagt Deine Mannschaft über Dich? Und – wie bist Du zu der Führungskraft geworden, die Du heute bist? In diesem Artikel gebe ich einen Einblick dazu, was mich als Führungskraft geprägt hat. Das Thema „Vorbild“ spielte auf meinem Weg eine wichtige Rolle. Deshalb geht es von meinem persönlichen Erfahrungsbericht schließlich in die Geschichte eines besonderen Leaders der Neuzeit über. Du erfährst in diesem Artikel, worauf es in der Führung von Menschen schon immer – aber ganz besonders heute – im Wesentlichen ankommt.
Jede Führungskraft ist so wie sie ist. Ihr Verhalten, Ihr Wirken und Ihre Haltung sind das Ergebnis aus den persönlichen Zielen und aus den Erfahrungen, die sie gemacht hat. Und da gibt es solche und solche.
Fakt ist, dass jeder Mensch sich auf seine Art und Weise aus seiner Überzeugung heraus verhält. Doch wie hat sich diese Art und Weise ergeben? Ist Dir bewusst, warum Du heute so bist wie Du bist? Und bist Du damit erfolgreich?
Als ich 1994 das erste Mal einem echten Leader begegnet bin, war es für mich eine Offenbarung. Mein erster Geschäftsleiter – Herr Udo.W. – der mich als Auszubildende in das Team seiner Azubis aufgenommen hat. Das Besondere an ihm war, dass er mir das Gefühl gegeben hat, echtes Interesse an dem Menschen zu haben, der ich bin. Unter seiner Führung habe ich nicht nur die Grundprinzipien von zielorientierter Arbeit erfahren, sondern er hat mich auch gefordert und gefördert. In seinem Führungsstab gab es 12 ganz unterschiedliche Führungskräfte, die von „autoritärer Drache“ über „regelkonforme Kommunikatorin“ bis hin zur „wertschätzenden Förderin“ verschiedene Facetten von Führung abgebildet haben. Dadurch ist für mich ein Biotop entstanden, in dem ich so unterschiedliche Erfahrungen gemacht habe, die mir vor allem eins ermöglicht haben:
ZU WÄHLEN!
In meiner durchlief ich verschiedene Abteilungen, in denen ich mit den jeweiligen Führungskräften und ihren Teams direkt zusammengearbeitet habe. Und ich konnte live und in Farbe die Auswirkungen der unterschiedlichen Führungsstile erleben.
Was macht Führung mit den Menschen? Wie funktioniert Führung? Was macht es mit dem Team? Und – was bedeutet das für den Erfolg?
Nach meiner Ausbildung habe ich dual gearbeitet. Als Studentin bekam ich damals einen Arbeitsvertrag, durch den ich zur Substitutin wurde. Ich wurde fester Teil eines Teams und durfte der „wertschätzenden Förderin“ als Vertretung zur Seite stehen. Damit bekam ich die Möglichkeit, mich in dieser Rolle als Führungskraft zu entwickeln. In dieser Zeit sammelte ich eine Menge an Erfahrungen, entwickelte meine persönlichen Ziele, wie ich als Führungskraft sein wollte und was ich erreichen wollte. Und festigte meine Einstellung. Auf dem anschließenden Karriereweg war ich mit einem soliden Basispaket in Sachen Führung ausgerüstet.
Es half mir mit jedem Karriereanstieg als Orientierung, um mich im neuen Umfeld einzuordnen. Ebenso war ich damit gut gerüstet, um die Anforderungen neuer Teams und die wachsenden Arbeitsaufgaben zu bewältigen.
Dabei lief nicht immer alles glatt. Was habe ich mich manchmal geärgert, weil ich Fehler machte, weil ich mich unsicher fühlte, weil ich mich auch das ein oder andere Mal selbst daneben verhalten habe und es danach bitter bereute. Oder der Ärger wurde durch das Verhalten meiner Kollegen oder meinem Chef hervorgerufen…. Das gehört eben dazu, wenn man Erfahrungen sammelt!
Diese 4 Gedanken haben sich aufgrund der Erfahrungen die ich machte in den ersten 5 Jahren meiner Führungs-Karriere eingeprägt:
1. Man lernt nie aus – sei neugierig!
Eine wichtige Erkenntnis war, dass der Anspruch perfekt zu sein und alles richtig zu machen überflüssig ist. Denn – mit jedem Tag als Führungskraft, lernen wir aus Erfahrung – auch aus Fehlern. Ebenso sind wir auch nie auf alles vorbereitet, sondern entwickeln mit jeder Herausforderung unsere Fähigkeiten weiter.
Das schöne ist, wir können Erfahrungen reflektieren und uns entscheiden, ob wir bei dem Verhalten bleiben wollen oder etwas ändern wollen.
Kern-Gedanke: Du bist okay so wie Du bist! Und kannst nach jeder Erfahrung neu wählen.
2. Die innere Überzeugung ist essentiell
Denn sie prägt die entscheidenden Skills, die Du als Führungskraft haben musst. Diese sind Entscheidungssicherheit und Umsetzungsvermögen. Sicherheit gewinnen wir mit wachsendem Wissen und durch Erfahrung in der Anwendung dessen. Mit steigender Erfahrung häufen sich auch die guten Entscheidungen. Und daraus entwickelt sich die Kraft für die Umsetzung von ganz alleine.
Wenn wir innerlich überzeugt sind, strahlen wir eine Klarheit und Stärke aus. Das hört, sieht und spürt jeder im Umfeld.
Was denkst Du über Dich? Was denkst Du über Deine Aufgabe? Was kannst Du besonders gut? Worin bist Du Dir sicher?
3. Es geht in der Aufgabe als Führungskraft nicht um Dich
Wahrscheinlich denkst Du da anders. In deutschen Unternehmen herrscht oftmals die Meinung, dass es sehr stark darum geht wie DU als Person gesehen wirst. Es geht darum, welche Ergebnisse DU ablieferst und welchen Titel DU hast, um überhaupt mit zu spielen.
Das spricht jedoch nicht gegen meine Aussage. Denn um erfolgreich zu sein, geht es nicht darum, was andere über Dich sagen und ob Du einen wichtigen Titel hast.
Es geht darum, der Motor zu sein, für die Menschen, die mit Dir zusammenarbeiten.
Denn sie entscheiden, ob sie Deine Follower sind, ob ihre Leistungsmotivation hoch ist und ob Du gute Ergebnisse ablieferst.
4. Aber es liegt an Dir – Nur Du kannst was ändern
Die Gefahr ist, dass wir uns zu sehr am Außen orientieren und den Umgang, die Denkweise und die Verhaltensweisen unseres Umfeldes als gegeben annehmen.
Das ist fatal, wenn das Umfeld nicht unserer inneren Überzeugung entspricht. Und es trifft uns oft an dem heiklen Punkt: wenn wir anders sind, gehören wir nicht dazu.
Haben nicht dieselben Chancen. Und was soll dann aus uns werden?
Dieses Gefühl erzeugt Schwäche und die gilt es in der Karriere zu vermeiden – oder?
Also lieber Verhalten, Redewendungen und Haltung adaptieren? Falsch: denn hier verlieren wir unsere Überzeugungskraft. Und dann ändern wir nichts – sondern spielen einfach nur das Spiel mit. Die Gefahr ist, dass damit Druck, Unwohl und Misserfolg auf lange Sicht vorprogrammiert sind.
Jede neue Verantwortung, jedes neue Team, jede neue Herausforderung und – vor allem – jedes neue Umfeld hat mich geprägt, ergänzt und weiterentwickelt. Daraus hat sich ein Mindset entwickelt, das mir wahre Stärke und Orientierung gegeben hat.
Ich bin okay.
Ich mache Erfahrungen und kann neu wählen.
Ich bin überzeugend und entschieden, weil ich viele Erfahrungen gemacht habe.
Es geht um meine Mitarbeiter nicht um mich.
Was die anderen machen ist ok. Ich kann wählen was mich beeinflusst.
Es liegt an mir, an meiner Wirkung und an meinem Einfluss zu arbeiten.
Ich bleibe mir treu.
Vorbilder prägen
Seitdem ich denken kann, beobachte ich gerne Menschen. Mich beeindrucken Menschen, die allein schon mit ihrer Ausstrahlung wirken, und solche, die besonders eloquent sind. Es gibt Menschen die mit ihrer Ehrlichkeit und Sprachgewandtheit beeindrucken und solche, die das Geschick haben, in einer schwierigen Situation angemessen zu reagieren – vor allem da, wo wir denken: „Ups – jetzt geht gar nichts mehr !“ Diese Beispiele haben mich schon immer inspiriert und in mir den Anreiz gesetzt: „…Wenn ich mal groß bin, will ich auch mal so werden!“
Und es gibt auch Menschen, deren Ungeschicktheit offensichtlich ist. Oder solche, deren Verhalten ich nicht gerechtfertigt finde. Menschen die sich zu wichtig nehmen. Dabei schüttle ich bewusst so manches Mal innerlich den Kopf.
Diese Beispiele kommen auf meine „Abschreck-Liste“. Das meine ich nicht perse wertend. Sondern eher hilfreich. Es fürht mir sehr deutlich vor Augen geführt, wie ich nicht werden will. Und lasse mich von Ihrem Verhalten nicht beeinflussen. Sicherlich war ich in der Vergangenheit häufig darüber verärgert, wenn mein Team, ein Kollege oder sogar ich selbst zur Zielscheibe wurde. Aber es hat mich mehr dazu angefeuert, Wege zu finden, wie ich mit solchen Menschen umgehen muss um sie ins Leere laufen zu lassen.
Wir haben wir die Wahl, zu sein wer wir sein wollen.
Über die Zeit haben hat sich eine ganze Reihe an Vorbildern auf meinem Weg ergeben, von denen ich mich habe inspirieren lassen. Mit einigen von ihnen habe ich direkt zusammengearbeitet und habe davon partizipiert, ihre „Erfahrungen“ mitzuerleben. Aber auch Momentaufnahmen und Eindrücke, die ich in Meetings oder Gesprächen mit Leadern gewonnen habe, haben ihre Wirkung getan.
So ist auch die Geschichte des Unternehmers Hamdi Ulukaya eine Quelle der Inspiration. Seine Geschichte, seine Haltung und seine Überzeugung sind höchst beeindruckend, denn er hat aus eigener Kraft eine Wende für eine Gemeinde initiiert, die schon verloren geglaubt war. Und ist heute Milliardär und Mäzen, verschenkt Aktien an seine Mitarbeiter und hat ein Biotop erschaffen, das zukunftsweisend ist.
In seiner Geschichte lassen sich diese 7 Eigenschaften herausfiltern, die als treibende Kräfte für seinen Erfolg gewirkt haben:
- Überzeugung
- Mut
- Inspiration
- Vision
- Standhaftigkeit
- Leidenschaft
- Die ehrliche Verbundenheit zu seinen Mitmenschen
2005 ist Hamdi Ulukaya, Jahrgang 1972, ein junger kurdischer Student in den USA. Seitdem hat er einen Weg gestaltet, auf dem er seinem Herzen in Verbindung mit seinem Geschäftssinn gefolgt ist und damit ein Unternehmen und ein Vermögen von 1.35 Mrd. US Dollar aufgebaut hat. Nicht mit dem Ziel, dadurch ein sorgenfreies Leben zu leben. Sondern eine ganze Gemeinde zu Gewinnern zu machen. Ich teile dies Geschichte, weil sie so inspirierend ist. Sie ist ein Beispiel dafür, dass Menschlichkeit und Erfolg so sehr miteinander vereinbar sind.
Seine spannende Geschichte beginnt 2005 mit der Entdeckung einer stillgelegten Molkerei im Bundesstaat New York. Die Eigentümer bieten sie günstig zum Kauf an, weil sie aufgrund der wirtschaftlichen Kennzahlen als wertlos einschätzen.
Seine Entdeckung lässt ihn nicht los. Er erinnert sich an den Joghurt aus seiner Heimat. Und es treibt ihn an, genauso einen Joghurt zu produzieren, und damit den Joghurt-Markt in Amerika aufzumischen.
Was Ulukaya bei der ersten Besichtigung vor Ort vorfindet war eine in die Jahre gekommene Produktionsstätte mit Geschichte. Der Produktionsleiter, bietet ihm an, ihn durch die Fabrik zu führen und erzählt ihm an jeder Ecke eine Geschichte aus der langen Unternehmenshistorie. Bei dem Rundgang beobachtet er auch die 55 Beschäftigten bei Ihrer Arbeit. Sie bereiten die Produktionsstätte für die Schließung vor. Das Bild der in vollkommener Stille und in Würde arbeitenden Menschen lässt ihn nicht mehr los. Ihn trifft das Schicksal der Arbeiter sehr.
Der Gedanke der ihn besonders bewegt: dass die Menschen, die in dieser Fabrik ihre Lebenszeit und ihren Arbeitseinsatz über Jahre investiert haben, nun aufgegeben werden!
Die Entscheidung der Vorbesitzer ist im übertragenen Sinne auch ein Schlag gegen die Mannschaft. Die Mitarbeiter haben mit dieser Entscheidung ihren Wert verloren! Sie sind entlassen. Diese Beobachtung prägte ihn tief und sie war der Zündschlüssel für eine unbändige Erfolgsstrategie.
Obwohl er kein Geld hat entschließt er sich, die Fabrik zu übernehmen. Mit einem Kredit. Und das erste was er mit der Übernahme tut ist es, vier von den ehemaligen Arbeitern wieder einzustellen. Gemeinsam mit ihnen macht er sich an die Arbeit. Sie streichen als erstes gemeinsam die Fabrikmauern weiß. Das schweißt sie zusammen. Innerhalb von zwei Jahren entwickeln sie das Geschäft so weit, dass ausnahmslos alle 55 ehemaligen Arbeiter in derselben Molkerei wieder einstellt werden. Ihr gemeinsames Ziel ist es, die Molkerei „einhundertmal besser wieder aufzubauen“ als sie zuvor war.
„Viele Menschen können gemeinsam etwas schaffen, dass größer ist als sie selbst.“
Emiliy Esfahani Smith
Heute ist Hamdi Ulukaya Milliardär und Mäzen. Denn die gesamte Gemeinde profitiert von der gemeinsamen Erfolgsgeschichte des Unternehmens Chobani.
Mit der Mission „Bessere Lebensmittel für mehr Menschen“ hat sich eine Unternehmenskultur entwickelt, bei der es um „Sinn, Umwelt und Gemeinschaft“ geht! Dabei liegt der Wert auf umweltfreundliche und verantwortungsbewusste Herstellungsverfahren und einer fairen und humanen Behandlung der Milchkühe. Darüber hinaus geht die Gestaltung des Miteinanders auch auf die Gemeinden über: Das Unternehmen beteiligt sich aktiv in den lokalen Gemeinden, in denen Chobani seine Hauptsitze hat. Mit dem starken Fokus auf den Kern-Wert des Unternehmens:
Z U R Ü C K G E B E N
Spreadsheets are lazy!! Tabellen sind faul!! Das ist sein mahnender Appell!!
Und damit wendet er sich an Entscheider. Er ermahnt sie, den Fokus darauf zu legen, den Menschen im Unternehmen zu wertschätzen und die unternehmerische Verantwortung auf den Menschen und nicht die reinen Zahlen zu legen. Seiner Überzeugung nach kann sich erst in der Verbundenheit zu den Menschen das gesamte Potential des Unternehmens entfalten.
Es ist fatal zu glauben, dass Entscheider heute vom einsamen Schreibtisch aus kluge Entscheidungen treffen können. Und er appelliert: „Tabellen sagen uns nichts über die Mitarbeiter und nicht über die Gemeinschaft. Und doch werden leider viele unternehmerische Entscheidungen auf Basis von Analysen und Auswertungen getroffen.“ Er ruft zur Anti-CEO-Strategie auf! Seiner Überzeugung nach, sind die Spielregeln die Unternehmen in den letzten 40 Jahren geprägt haben ausgespielt. Sie funktionieren nicht mehr!
Sein Unternehmerischer Erfolg steht auf dem festen Fundament der Empathie und Menschlichkeit. Dabei liegt das Potential für Erfolg vor allem in dem Potential der Mitarbeiter. Und natürlich einem guten Produkt!
Sein Unternehmen ist profitabler durch:
- Den wertschätzenden und anerkennenden Umgang mit den Mitarbeitern
- die Leidenschaft und Verbundenheit seiner Mitarbeiter
- die Innovation
- die Entwicklung Arbeitsplätzen und
- den Gemeinschaftssinn
Der Mehrwert von wahrem Wohlstand
Das ist es, was die Welt heute braucht!
Verlässliches und etabliertes strategisches Management ist eine Seite unternehmerischen Denken und Handelns. In diesen Zeiten ist es jedoch elementar, den Blick über den Tellerrand der Zahlenwelt hinaus zu erweitern, um unternehmerisch erfolgreich zu sein. Die zweite Seite der Medaille ist somit der bewusste verbindliche und wertschätzende Umgang mit den Menschen im Unternehmen.
Schauen wir die 7 Eigenschaften, die in dieser Erfolgsstory als treibende Kräfte wirken, genauer an:
1. Überzeugung:
Definition: feste, unerschütterliche [durch Nachprüfen eines Sachverhalts, durch Erfahrung gewonnene] Meinung; fester Glaube.
Hamdi hat eine starke innere Überzeugung. Sein tiefer Glaube ist es, dass Menschen wertvolle Ressourcen haben. Er gewinnt die feste, unerschütterliche Meinung, dass die Menschen, die Jahrzehnte in dieser Fabrik gearbeitet haben es verdient haben, dass jemand an sie glaubt. Diese Überzeugung prägt seine Entscheidungen. Er wählt, dass er Erfolg mit diesem Projekt haben wird, denn er glaubt, dass Erfolg durch Gemeinschaft entsteht. Durch das Teilen und durch gegenseitige Unterstützung. Diese Überzeugung ist so kraftvoll, dass sie die Arbeiter zu seinen Followern macht. Sie orientieren sich daran. Sie glauben ihm. Und daraus entwickelt sich aus einer fünf-köpfigen Mannschaft mit einem verschuldeten Unternehmer innerhalb von 15 Jahren ein Biotop der Gemeinschaft und des Wohlstands.
2. Mut
Definition: [grundsätzliche] Bereitschaft, angesichts zu erwartender Nachteile etwas zu tun, was man für richtig hält
Alle Zeichen stehen auf Abbruch. Doch Hamdi Ulukaya ignoriert die Faktenlage. Anstatt wie die Besitzer zu glauben ist er bereit, in dieses Geschäft zu investieren. Er hinterfragt er die Entscheidung der Besitzer. Er ist nicht irritiert, empfindet keine Angst oder Furcht. Und die Vermutung liegt nahe, dass er sich erst recht gar keine Gedanken darüber macht, was andere über ihn denken werden. Er setzt ganz klar auf seine Intuition. Sein tiefes inneres Wissen. Das Bild der Arbeiter, die dabei sind die Fabrik zu schließen. Der Produktionsleiter, der ihm die Historie des Betriebes erzählt. Diese Eindrücke reichen ihm, um entschieden – ohne den Gedanken an zu erwartende Nachteile – einen Kredit aufzunehmen und den Betrieb wieder aufzunehmen.
3. Inspiration
Definition: schöpferischer Einfall, Gedanke; plötzliche Erkenntnis; erhellende Idee, die jemanden, besonders bei einer geistigen Tätigkeit, weiterführt; Erleuchtung, Eingebung.
„Inspiration? Ist für Amateure! Echte Künstler gehen einfach arbeiten.“ Der Joghurt aus seiner Heimat. Die Geschichten der Schäfer. Inspiration erwächst selten aus dem Verstand. Sie ist ein Bauchgefühl, eine Eingebung. Plötzlich ging es Hamdi darum, endlich einen Joghurt in den amerikanischen Markt zu bringen, der schmeckt. Dieser inspirierende Gedanke sorgt dafür, dass sein Umsetzungsdrang erwächst.
Der Joghurt aus seiner Heimat. Die Geschichten der Schäfer, denen er als Junge stundenlang gelauscht hat, bewegen ihn. Inspiration erwächst selten aus dem Verstand. Sie ist ein Bauchgefühl, eine Eingebung. Auf die man sich – wie man in diesem Beispiel sieht – auch verlassen kann.
4. Vision
Definition: die motivierende, positiv-formulierte Vorstellung des Zustandes, der erreicht werden soll. Sie gibt die Richtung für die Entwicklung an. Die Vision drückt aus, wo und wofür Unternehmen in der Zukunft stehen wollen.
Warum machen wir das hier? Wofür sind wir jetzt hier? Ist es nicht aussichtslos? Die 4 Hamdis wieder eingestellte Mitarbeiter stellen sich diese Fragen. Seine Antwort: „Wir bauen eine Molkerei auf, die 100 Mal besser ist, als je zuvor war!“ Es geht ihm selbst mehr um den Aufbau von Zuversicht, von Arbeitsplätzen und der Entwicklung eines schmackhaften Joghurts als die Realität zu beachten.
„Kreare ex Lineo“ heißt übersetzt „etwas aus dem nichts erschaffen“. Und diese Vision hat allen Beteiligten die Schubkraft gegeben, um aus dem nichts etwas zu erschaffen.
5. Standhaftigkeit
Definition: standhaftes Wesen, Verhalten
Ich stelle mir vor, wie es ist, in einem verlassenen Betrieb aus dem nichts etwas anzufangen. Und wieviel Ausdauer, Beharrlichkeit und Ideenreichtum dazu gehört, einfach zu machen. Ich stelle mir vor, dass es nicht immer einfach ist. Dass hinter jedem Menschen Familien stecken, die darüber lachen und den Unternehmer für Verrückt erklären. Für mich bedeutet es: Wenn andere Dich infrage stellen, musst Du unbedingt sehr genau wissen, ob das was Du tust richtig ist. Und wenn Du bedingungslos ja sagst, bleibst Du auch standhaft.
6. Leidenschaft
Definition: sich in emotionalem, vom Verstand nur schwer zu steuerndem Verhalten äußernder Gemütszustand befinden, aus dem heraus etwas erstrebt, begehrt, ein Ziel verfolgt wird.
Hamdi Ulukaya ist voller Emotionalität und lässt sich von ihr leiten. Sie ist ein wichtiger intrinsischer Komplize, der den Motor seiner Umsetzungskraft befeuert. Was für ein Glück, dass er auch noch so erfolgreich damit ist. Denn damit ist er vor allem ein Musterbeispiel dafür, wozu er heute aufruft. Sein Appell (frei von mir formuliert): Hört auf, Euch das Geschäft nur auf Zahlen basiert anzuschauen. Hört auf, über allem zu stehen und alleine im stillen Kämmerlein Eure Entscheidungen zu treffen. Tauscht Euch mit Euren Mitarbeitern aus. Nutzt das Potential. Das ist der einzig wahre und nachhaltige Weg für unternehmerisches Wachstum.
7. Die ehrliche Verbundenheit zu seinen Mitmenschen
Definition ehrlich: aufrichtig, offen.
Verbundenheit [aus der Psychologie der Kommunikation] das Gefühl, einer anderen Person oder einer Personengruppe zugehörig zu sein und in einer gegenseitig vertrauensvollen Beziehung zu stehen.
Hamdi investiert in seine Mitarbeiter und erreicht damit ein hohes Maß an Mitarbeiterloyalität. Das macht deutlich: Es ist möglich, Unternehmen zu einem Biotop zu machen, in dem sich Mitarbeiter dem Unternehmer verbunden fühlen, sie mit Herz und Seele bei der Arbeit sind und gerne für das Unternehmen arbeiten. Durch ein starkes Engagement der Mitarbeiter wächst das Geschäft. Wenn Mitarbeiter fair behandelt werden, verhalten sie sich in der Regel auch gegenüber ihrem Umfeld fair. Ehrliche Verbundenheit schafft Mehrwert!
„When leaders don´t practice what they preach, it can be almost impossible for a team to work together successfully”
The Inspirational Leader, Leadership first
Dieser erfolgreiche Unternehmer ist eine Inspiration. Schau Dir hier gleich seinem bewegenden Ted-Talk an. Den Link findest Du am Ende des Artikels!
Er hat mich im Herzen berührt! Mit beispielhafter Energie und Klarheit richtet er seinen Appell für Menschlichkeit in Unternehmen. Vielleicht kannst Du nachvollziehen, was mich beeindruckt hat, nämlich:
Seine ernsthafte Entschiedenheit und seine Willenskraft!
Das ist hörbar in seinem Ton, sichtbar in seiner Mimik und spürbar in seiner gesamten Ausstrahlung.
Starke Menschen, starke Gemeinden und starke Persönlichkeiten braucht die Welt!
Welche Vorbilder haben Dich geprägt? Welche Erfahrungen hast Du auf Deinem Weg gemacht? Was ist Deine innere Überzeugung?
Ich freue mich, wenn Du mir einen Kommentar schreibst und wir uns gegenseitig inspirieren und bestärken!
Weiterführende Links:
Der inspirierender Ted-Talk von Hamdi Ulukaya: https://youtu.be/SGTMSV8QUrs
Das Unternehmen Chobani: https://www.chobani.com
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Goodbye Hierarchie! – Erfolg geht nur gemeinsam. https://youtu.be/8LsTkIcmi7E
Wenn Du Dich stärker mit dem Thema zukunftsfähige Führung auseinandersetzen möchtest, dann nimm Kontakt zu mir auf. Ich begleite Dich gerne auf Deinem Weg, Deine persönliche innere Überzeugung zu stärken und Deinen eigenen Führungsstil auf die Erfolgsfaktoren der Zukunft auszurichten.
Vor allem in der aktuellen Krisenzeit geht es darum, Stärke durch Klarheit zu gewinnen. Allein mit dem Verstand werden wir aktuell keine Klarheit erlangen. Ich stehe Dir als konstruktiver Sparringpartner zur Seite. Hier kannst Du ein kostenloses Vorgespräch vereinbaren und wir können uns für ein Telefonat verabreden oder im virtuellen Raum per Video Chat live sehen.
Meine Vision ist es Menschen zu stärken. Ich begeistere Führungskräfte dafür, in ihrer Rolle die beste Version ihrer selbst zu sein, um unternehmerisch nachhaltig erfolgreich zu sein.
Denn ein Mensch in der besten Version seiner selbst ist ein Multiplikator von Stärke und positiver Entwicklung für sein Umfeld. Und dann gelingt auch alles andere!
IRENA MILA STEINMEIER
Irena ist Diplom Betriebswirtin und zertifizierter Business Coach mit 13 Jahren Management Erfahrung auf den Ebenen Geschäftsleitung, Einkaufsleitung und als Mitglied der Geschäftsführung. Dabei hat sie einen maßgeblichen Change Prozess bei Peek & Cloppenburg vom Einkauf bis in den Retail operativ umgesetzt.
Die Kombination ihrer fundierten Führungserfahrung und ihrer tiefgründigen Coaching Expertise aus 3.500+ Stunden Coaching und Beratung bringt sie heute Branchenunabhängig als Business Coach und Management Beraterin zu den Themen Wirksame Führung und operatives Personalmanagement ein. Dabei geht es vor allem um die Verbindung von Professionalität und Menschlichkeit.
Mehr über Irena: https://irena-steinmeier.de/ueber-mich/
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